Wir ließen den Tag auf Phuket einigermaßen ruhig angehen, da wir zugegebener Maßen Vorbehalte gegenüber dieser Touristeninsel hatten und nun, im Nachhinein sehen wir uns in allen unseren Vorbehalten auch bestätigt, nein, diese wurden noch weit übertroffen.
Wir begannen unsere Inselerkundung in Patong im Südwesten dieser größten thailändischen Insel. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ca. 50 Kilometer. Nachdem wir ein Stück an der sogenannten Promenade gegangen waren, einen ersten Eindruck genossen hatten, beschlossen wir uns ein Taxi zu nehmen um wenigsten einen kleinen Eindruck von der Insel zu gewinnen. Wir kurvten also mit dem Taxi im Süden von Phuket und zugegebener Weise nahm die Qualität der Strände zu. Auch einige wenige Hotelanlagen waren nach Millennium erbaut, wenigsten renoviert worden. Auf Phuket verbringen vorwiegend die wenig beliebten Chinesen, Australier und Russen ihren Urlaub, auch ist die Insel natürlich bei unseren alleinstehenden älteren Herren beliebt. Die Touristen machen jährlich über 3 Millionen Besucher aus.
Ich glaube der menschliche Körper beginnt natürlich bereits im Alter von 27 Jahren zu altern und zu verfallen. Dies stimmt! Was man hier an den Stränden zu sehen bekommt, möchte man nicht wirklich sehen. Nein, diese Masse an menschlichem Fleisch und Fett ist wiederwertig. Haben all die Menschen denn zu Hause keinen Spiegel oder denken sei, hier kann ich mal so richtig frei sei, hier kennt mich ja keiner? Ich denke an einen Song von Ina Müller: „Hoffentlich ist der Sommer bald vorbei“, doch leider endet hier der Sommer wohl nie, somit auch nicht dieses Elend.
Ich habe durchaus nichts gegen ältere Menschen, ganz im Gegenteil. Doch muss ein Mann im Alter von gut 70Jahren noch einen String tragen, oder eine Frau von über 100 kg einen Bikini? Es gibt doch auch sehr nette Shorts und T-Shirts, auch Strandkleider oder wenn es sein muss auch Badeanzüge in großen Größen.
Ich dachte, die Schinkenstraße und der Ballermann auf der Deutschen liebsten Insel, Mallorca, sei grenzwertig, aber was uns auf Phuket vor die Linse kam, war nicht zu ertragen.
Dieser Bericht über Phuket wird nicht allzu lang, da wir uns für diese Insel nicht erwärmen konnten. Obwohl heiß genug war es ja, wir waren ja schließlich in den Tropen!
Wir sahen auch sehr schöne Strände, wie die von Kata oder Karon oder auch den privaten Paradise Beach, diese Gegend an der südwestlichen Seite der Insel soll die schönsten Strände besitzen, nun gut! Die Aussicht über einige dieser Buchten ist allerdings wirklich grandios vom südlichsten Punkt der Insel, dem Kap Promthep. Von dort kann man auch einen Blick auf den großen Buddha werfen. Der Freund wird wissen, warum er hoch in den Bergen auf die Insel Blick, ihm wird nicht gefallen, was er von einem Strandhandtuch erblicken müsste.
Was wirklich recht schön ist, ist das Wasser des Indischen Ozeans, der mit seiner türkis-blauen Färbung sein Bestes gab. Mit Temperaturen wie in der Badewanne liegen die dümpelnden, dunkel gebräunten Menschen in den flachen Buchten in den nicht vorhandenen Fluten.
Vielleicht tue ich dieser Insel Unrecht, sie gibt sich mit ihrer Natur wirklich Mühe, doch leider kann man den Blick von der durch den Tourismus verursachten Verschandelung nicht den Blick verschließen.
Nach unserer Tour hatten wir noch einen kurzen Stopp in der Markthalle in Patong geplant. Unser Taxifahrer gab uns den Tipp, nachdem wir ihn um einen Tipp für typisches Essen auf der Insel baten. Wir haben hier die Atmosphäre in der von außen etwas maroden Markthalle genossen. Unten wurde das gesamte Sortiment an örtlich wachsenden Früchten und Gemüse, fangfrische Garnelen, Hummer, Muscheln und Fisch, sowie Fleisch in Hülle und Fülle angeboten. In der oberen Etage warteten die Garküchen um die zuvor teilweise lebenden Meeresfrüchte zu verarbeiten. Kommen die vorwiegend chinesischen Bewohner mit ihren frischen Einkäufen oben an, verwandeln sich die Köche in den Garküchen zu wahren Marktschreiern und buhlen um die Gunst der Kunden, um ihnen nach ihren Wünschen die Gerichte zubereiten zu dürfen. Bezahlt wird vorab an zwei Kassen, auch die Getränke werden dort vorab kassiert.
Wir hatten den Eindruck, dies ist das Paradies für die Chinesen, zumindest sahen die Essgewohnheiten und die Tische nach dem Verzehr der zubereiteten Speisen aus.
Wir genossen ein frisch zubereitetes Gericht aus gebratenem Reis mit Ananas, Garnelen und Gemüse, es war köstlich.
Aus dem geplanten kurzen Besuch in der Markthalle wurden eineinhalb Stunden und die waren besten auf Phuket.
Sicher wurden wir von vielen Strandwütigen bei unseren Fotostopps an den verschiedenen vermeintlichen Traumstränden verwundert angesehen und belächelt, doch wir fragen uns wirklich, warum z.B. deutsche Urlauber für einen solchen Urlaub nach Thailand fliegen. Die Hotels sind teils massiv abgewrackt und das Straßenbild lädt nicht zum Müßiggang ein. Aber man kann hier eben billig shoppen, all die billigen Designermode und Ledertaschen, zwar als illegale Imitation, aber eben billig, billig!
Wir brauchen keine Designermode, auch keine Handtaschen und ehrlich gesagt dümple ich lieber bei 35°C warmem Wasser in meiner Badewanne zu Hause.